Elektromobilität

Ausgangslage und Ladebedarf

Die Stadt Dietikon setzt sich mit dem Thema Elektromobilität auf kommunaler Ebene auseinander und analysiert mögliche Hebel. Die Elektromobilität ist ein wichtiger Grundpfeiler bei der Dekarbonisierung des motorisierten Verkehrs. Damit trägt sie massgeblich dazu bei, die ambitionierten Ziele der Energie- und Klimastrategie der Stadt Dietikon zu erreichen.

In Dietikon steigt die Zahl der Elektrofahrzeuge seit Jahren kontinuierlich an, während die bestehende Ladeinfrastruktur diesem Wachstum nur teilweise gerecht wird. Heute stehen zwar einige öffentliche Ladepunkte zur Verfügung, doch insbesondere in den Wohnquartieren bestehen noch deutliche Lücken. Viele Fahrzeughalterinnen und -halter verfügen zudem weder über einen privaten Parkplatz noch über eine Lademöglichkeit am Arbeitsplatz. Damit wächst der Bedarf an allgemein zugänglichen Ladepunkten in unmittelbarer Nähe zum Wohnort. 

 

Ladebedürfnisse und Ladeoptionen. Quelle: Bundesamt für Energie (2023): Verständnis Ladeinfrastruktur 2050 – Wie lädt die Schweiz in Zukunft?

 

Prognosen des Bundesamtes für Energie zeigen, dass die Zahl batterie-elektrischer Personenwagen bis 2035 deutlich über 5700 und bis 2040  auf über 8700 Fahrzeuge steigen dürfte. Entsprechend wird ein gezielter und standortgerechter Ausbau der Ladeinfrastruktur notwendig – sowohl im privaten und halböffentlichen Raum als auch in Form eines verlässlichen Grundnetzes im öffentlichen Bereich, damit der Zugang zur Elektromobilität für alle gewährleistet bleibt.

Der Bund bietet mit der interaktiven Anwendung www.ich-tanke-strom.ch eine gute Übersicht der allgemein zugänglichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in der Schweiz an. Die Anwendung zeigt u.a. in Echtzeit die Verfügbarkeit der Ladestationen und wird vielseitig genutzt.

 

Leitlinien der Stadt Dietikon

Die Stadt orientiert sich bei der Entwicklung der Ladeinfrastruktur an klaren Leitlinien. Zentral ist der Grundsatz der hierarchischen Ladeleiter:

  • Vorrang hat das Laden auf privaten Grundstücken, dies begrenzt den Druck auf den öffentlichen Raum. 
  • Halterinnen und Halter von batterie-elektrischen Personenwagen können auf halböffentliche Ladepunkte (z.B. bei Detailhändlern) ausweichen. Zudem prüft die Stadt die öffentliche kommerzielle Nutzung (Mehrfachnutzung) von Ladepunkten bei kommunalen Gebäuden (z. B. Schulen, Stadthaus, Schwimmbad).
  • Öffentliche Ladepunkte ergänzen dieses Angebot dort, wo keine anderen Möglichkeiten bestehen – insbesondere für Anwohnende ohne eigenen Parkplatz. Öffentliche Ladestationen sollen nach Möglichkeit auf bestehenden Parkierungsanlagen entstehen und gebündelt werden, um den öffentlichen Raum effizient zu nutzen.

Technisch setzt die Stadt vor allem auf AC-Ladepunkte bis 22 kW und ergänzt diese punktuell durch mittelschnelle DC-Ladegeräte. Zudem verfolgt Dietikon eine rollende Planung: Die Nutzung der Ladepunkte wird regelmässig ausgewertet, Standorte werden bei Bedarf angepasst, und die Strategie wird etwa alle drei Jahre überprüft, um technische Entwicklungen und veränderte Bedürfnisse frühzeitig berücksichtigen zu können.

Massnahmen zur Förderung der Elektromobilität

Um den Ausbau strukturiert und wirksam voranzutreiben, setzt Dietikon verschiedene Massnahmen um. Im privaten Bereich unterstützt die Stadt Eigentümerinnen, Verwaltungen und Unternehmen mit Informations- und Beratungsangeboten, damit Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern und am Arbeitsplatz vermehrt entsteht. Im halböffentlichen Raum wird die Zusammenarbeit mit Detailhandel, Parkhausbetreibenden und Car-Sharing-Anbietern intensiviert, um bestehende Ladepunkte auch für Anwohnende zugänglich zu machen und neue Standorte gemeinsam zu entwickeln.

Bei kommunalen Gebäuden schafft die Stadt schrittweise Lademöglichkeiten für Mitarbeitende und plant den erneuerbaren Umbau der eigenen Fahrzeugflotte inklusive der dazugehörigen Ladeinfrastruktur. Für das Laden im Quartier werden geeignete Standorte auf städtischen Parkierungsanlagen identifiziert und im Rahmen eines Konzessionsmodells ausgeschrieben, sodass professionelle Betreiber Planung, Installation und Betrieb übernehmen. So entsteht ein verlässliches Grundnetz an öffentlich zugänglichen Ladepunkten für alle, die nicht privat oder am Arbeitsplatz laden können.