6. Projekt: Pioniergewässer im Wald

Ein neuer Lebensraum für Amphibien

Im Gebiet Rörimoos (Standort) hat die Stadt Dietikon an einer feuchten Waldstelle Tümpel erstellt, um einen Lebensraum für Amphibien zu schaffen. Bereits kleine Tümpel, die temporär austrocknen können, erfüllen ihren Zweck.

Die neu geschaffenen Tümpel können mal mehr und mal weniger Wasser führen. Periodisch austrocknende Gewässer sind für bestimmte Arten förderlich. Viele Tier- und Pflanzenarten hängen davon ab und haben sich an vorübergehende Austrocknung angepasst.

 

Unterstützung gefährdeter Arten

Als Zielarten der Aufwertung stehen insbesondere die Gelbbauchunke und die Geburtshelferkröte im Fokus. Beide gelten in der Schweiz gemäss Roter Liste als stark gefährdet. Die Gelbbauchunke bewohnte ursprünglich feuchte Wälder, Bach- und Flussauen sowie Hangrutschgebiete. Die Geburtshelferkröte fällt durch ihre besondere Fortpflanzungsweise auf: Die Männchen tragen die befruchteten Eier an ihren Hinterbeinen, bis die Larven schlüpfen können. Beide Arten sind für die Fortpflanzung auf kleine, nur zeitweise wasserführende Tümpel mit Pioniercharakter angewiesen.

(Foto: Claude Meier)

Von oben her ist die Gelbbauchunke gut getarnt. Im Gegensatz dazu ist die Unterseite namensgebend hellgelb bis orange gefärbt. Die Pupillen haben eine herzförmige Form. Wer könnte sich da in den kleinen Froschlurch nicht verlieben? 

(Foto: Samuel Giraudou)

Die Geburtshelferkröte ist der einzige einheimische Froschlurch, der sich an Land paart. Das Männchen trägt die befruchteten Eier um seine Hinterbeine. Sobald die Larven weit genug entwickelt sind, begibt es sich ans Fortpflanzungsgewässer.

 

Vernetzte Lebensräume für stabile Population

Temporäre Pioniergewässer sind in unserer Landschaft selten geworden. Um stabile Populationen zu fördern, dienen die neuen Standorte als Verbindung zum nahe gelegenen Amphibienlaichgebiet Rörimoos-Chlosterweiher. Ein Netzwerk entsprechender Biotope ist entscheidend, damit Amphibien wandern und sich genetisch austauschen können.

Das Rörimoos und der naheliegende Chlosterweiher sind wichtige Amphibienlaichgebiete. Der Chlosterweiher ist sogar ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung (vgl. Schraffur im Bild oder Link).

 

Bitte beachten Sie:

  • Die neuen Lebensräume entwickeln sich Schritt für Schritt. Mit etwas Glück sehen vielleicht bald schon die erste Gelbbauchunke oder hören die Rufe einer Geburtshelferkröte.
  • Helfen Sie mit, diese besonderen Lebensräume zu schützen und bleiben Sie auf den Wegen.
  • Ich möchte mehr zur Geburtshelferkröte erfahren: Link
  • Ich möchte mehr zur Gelbbauchunke erfahren: Link